Jute

Naturfaser Jute als dekoratives Juteband

Jute ([ˈjuːtə], ehemals [ʤuːt])(hindustanisch, englisch) ist eine einjährige Pflanze. Sie gehört zur Gattung Corchorus, von der zwei Arten Corchorus capsularis und Corchorus olitorius zur Fasergewinnung genutzt werden. Die Fasern der Corchorus-Pflanze aus Indien, die zu der Familie der Linden gehört, liefern den Bast der Jute. Die Früchte dieser Pflanze sind giftig

Mittlerweile wird Jute jedoch als Sammelbezeichnung für die Bastfaser verschiedener Corchorus-Pflanzen gebraucht. Die Pflanzen werden bis zu vier Metern hoch in heißen tropischen Klimagefilden. Aus den Stängeln entstehen die Jutefasern. Die Fasern werden geröstet, dann gewaschen, getrocknet und vor dem Spinnen mit Öl behandelt, um sie besser verarbeiten zu können. Die Fasern werden im ungebleichten Zustand zu groben Geweben verarbeitet, aus denen bevorzugt Säcke hergestellt werden.

Durch das Spinnen werden die festen Jutefäden gewonnen, die zu Geweben wie auch unserem Juteband verarbeitet werden. Die Fasern nehmen sehr gut Wasser auf und verrotten nur schwer, daher wird Jute sehr gerne auch für die Winterabdeckung im Garten verwendet.

Juteband lässt sich sehr gut färben, ist vollständig biologisch abbaubar, gehört auch zu den nachwachsenden Rohstoffen. Jute ist die wichtigste Naturfaser nach Baumwolle und auch die günstigste Pflanzenfaser von allen.

80% der weltweit verwendeten Jute wird in Indien angebaut. Daneben wird sie unter anderem auch in China, Algerien und Brasilien hergestellt.



Jute kannte man bereits von 4000 Jahren

Etwa 4.000 Jahre alte archäologische Funde aus dem Iran und aus Ägypten belegen Jutekulturen.

In Asien kennt man die Pflanze viele Jahrhunderte lang als Kochgemüse. Man nutzte deren Blätter. Teilweise wurden sie getrocknet und zu einer Suppe verarbeitet.

Die Schotten in Dundee begannen nach 1800 die Jute maschinell zu Textilien zu verarbeiten. Die Faser erlangte dadurch weltweite Bedeutung, und das vorrangig in der Verpackungsindustrie. So erreichte der Juteanbau schon um 1900 eine Anbaufläche von etwa 1 Mio. ha. Dundee hatte eine Zeit lang den Beinamen Juteopolis.

Die erste Jutespinnerei auf dem europäischen Festland wurde 1861 durch Julius Spiegelberg (1833−1897) in Vechelde bei Braunschweig gegründet. Im Jahr 1866 produzierte das Unternehmen wöchentlich etwa 500 bis 600 Zentner Jutegarn.

1970 waren Jutetaschen als Plastikalternative ein Symbol der sich entwickelnden Umweltbewegung. Der Slogan Jute statt Plastik! wurde zum Symbol für die bewusste Entscheidung von Konsumenten gegen die Wegwerfgesellschaft und für soziale und ökologische Verantwortung. Jute wird ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel angebaut.

1978 wurde die Jutetasche von GEPA (The Fair trade company) eingeführt und 3 Mio. mal verkauft. Heutzutage nutzt man Baumwolltaschen aus ökologischem Anbau.

Seit 1990 wurden auch u.a. Heimtextilien, Papier und Modeartikel aus Jute hergestellt.

Die Weltproduktion von Jutefasern lag im Jahr 2007/08 bei etwa 2,7 Mio. Tonnen auf einer Anbaufläche von über 1,3 Mio. ha. Danach bis 2010 gab es Engpässe und daher bis zu 100% Preissteigerungen bei Jute. Weltweit leben 10 bis 12 Mio. Kleinbauern und viele 100.000 Menschen von ihrer Weiterverarbeitung.

Jutesäcke wurden sehr gerne als alternative Verpackungen eingesetzt. Hauptproduzenten von Jute sind Indien und Bangladesch, danach folgen China, Algerien und Brasilien. Jute benötigt ein immer feuchtes, tropisches Klima.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Jute in großen Teilen von Plastikwerkstoffen ersetzt. Heutzutage geht man zurück zu Naturprodukten und möchte z.B. Plastiktüten vom Markt nehmen.


Verwendung von Jute

  • Als Winterabdeckung von Bäumen und Sträuchern gegen Frost 
  • Als Schutz von Bäumen und Sträuchern gegen Verbiss
  • Transportverpackung von Bäumen und Sträuchern 
  • Verpackungsmaterial
  • Nikolaussäckchen aus Jute
  • Einkaufstaschen aus Jute
  • Juteband als Topfummantelung
  • Als Hochleistungsdämmstoff
  • Für Teppiche

Jute ist ein wichtiger Konkurrent zu den heimischen Naturfasern Flachs und Hanf. Unser Juteband ist ein reines, teilweise eingefärbtes Naturprodukt, was sich vielseitig einsetzen lässt. Juteband nutzt man gerne, um Töpfe zu dekorieren. Für Blumengestecke und in der Weihnachtszeit für das Adventsgesteck oder den Adventskranz.

Die Verwendung von Jute als Verpackungsmaterial für den Großhandel ist in Indien gesetzlich vorgeschrieben.


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